Frauen in der Wissenschaft

Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC

Sie arbeiten an neuen Medikamenten und Diagnosemöglichkeiten, erforschen bioaktive Eigenschaften, untersuchen partikelbasierte Beschichtungen und bringen mit neuen Ideen die Batterieentwicklung voran. Aber wie sieht eigentlich der Berufsalltag von Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC aus und was waren ihre Beweggründe für eine wissenschaftliche Karriere?

Dr. Altair-Teresa Contreras Jaimes

Spezialistin für Biogläser, Glaskeramiken und Zement mit bioaktiven Eigenschaften

Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC / Dr. Altair-Teresa Contreras Jaimes
© Fraunhofer ISC

»Mein Forschungsgebiet ist die Glas- und Biomaterialienforschung. In der Gruppe Glastechnologie arbeite ich derzeit an einem Produktentwicklungsprojekt mit der Industrie und an einer Gemeinschaftsforschung zur Entwicklung einer Software für die Vorhersage der mechanischen Eigenschaften von Gläsern.


Das Interessante an diesem Job ist die Arbeit an einer Vielzahl von Projekten in einem multidisziplinären Umfeld sowie die Anwendung einer Vielzahl von Techniken mit dem Ziel, ein materialbezogenes Problem zu lösen. Meine frühe Inspiration war meine Tante, eine Professorin, die mir während meiner Abschlussarbeit in der High School beibrachte, wie man die wissenschaftliche Methode anwendet. Später haben mich meine Betreuerinnen für meinen Bachelor-Abschluss in Biomaterialien, beides Frauen, motiviert, indem sie meine Forschung unterstützten und ihre Zeit und ihr Engagement zusammen mit ihrem Fachwissen in diesem Bereich zur Verfügung stellten.
Um mehr Frauen für die Forschung zu gewinnen, glaube ich, dass eine breitere Repräsentation in der Wissenschaft notwendig ist, zum Beispiel in wissenschaftlichen Broschüren, bei Schulbesuchen und in den sozialen Medien. Diese Darstellung ist je nach Kultur und Land unterschiedlich. Vorbilder und/oder die Darstellung von Frauen in nicht-traditionellen Berufen würden jedoch dazu beitragen, junge Frauen zu motivieren, verschiedene Berufe zu erlernen.«

Dr. Sofia Dembski

Teamleiterin Biomaterialien

Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC / Dr. Sofia Dembski
© Fraunhofer ISC

»Ich leite das Team Biomaterialien. Es ist spannend Materialien zu entwickeln, die sowohl bei der Heilung von unterschiedlichen Erkrankungen helfen, als auch bei der Erforschung unterschiedlicher Life Science Prozesse unterstützen.


Es ist nie langweilig, es gibt jeden Tag etwas neues zu entdecken und die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.
Wie man mehr Frauen dazu inspirieren könnte, in die Forschung zu gehen? Gute Frage. Ich denke, einfach tun. Ein naturwissenschaftliches Studium ist zwar sehr zeitintensiv, aber wenn man dabei Spaß hat und ein Ziel vor Augen, geht die Zeit sehr schnell vorbei.«

Dr. Guinevere Giffin

Gruppenleiterin Lithium-Ionen-Technologie

Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC / Dr. Guinevere Giffin
© Fraunhofer ISC

»Meine Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Materialien und Komponenten für Festkörper- und Li-Ionen-Batterien. Ich finde es besonders faszinierend zu erfahren, wie sich Ionen durch Elektrolyte bewegen und wie dies die Batterieleistung beeinflusst.


Mein Interesse an der Chemie begann in der High School – mein Chemielehrer sang im Unterricht das Periodensystem – und es hat bis heute angehalten. Ich hatte das Glück, viele Lehrer/Professoren zu haben, die Wege fanden, mein Interesse zu wecken und mich zu Höchstleistungen anzuspornen.
Wir können das Interesse von Studierenden an Batterien und Elektrochemie wecken, indem wir ihnen schon früh in ihrem Studium die Möglichkeit geben, an innovativen Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Dann ist es wichtig, diese Menschen weiterhin zu inspirieren und zu unterstützen.«

Dr. Claudia Stauch

Expertin für partikuläre Systeme und anorganische Beschichtungen

Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ISC / Dr. Claudia Stauch
© Fraunhofer ISC

»Mein Team und ich forschen auf dem Gebiet der funktionellen Beschichtungen. Wir entwickeln partikelbasierte und hybride Anti-X Coatings für verschiedene Materialen/Produkte, um diese damit nachhaltiger zu gestalten.


Besonders spannend daran finde ich die Interdisziplinarität. Wir arbeiten mit verschiedensten Materialien für verschiedenste Anwendungen. Zum Beispiel haben wir partikelbasierte Anti-Staub-Beschichtungen für Photovoltaikanlagen, gleichzeitig können diese aber auch als Anti-Reflexionsschichten für Fenstern eingesetzt werden. Ein weiterer Pluspunkt in der Forschung ist die Zusammenarbeit mit Forscherinnen auf der ganzen Welt.
Als Chemikerin war die Promotion ein Teil meiner Ausbildung. In dieser Zeit habe ich gemerkt, wieviel Freude es mir macht, neue Materialien zu entwickeln und in internationalen Teams zu arbeiten.
Ich denke es ist wichtig, dass Frauen sich mehr untereinander austauschen und unterstützen. Hier können Mentoring Programme einen wichtigen Beitrag leisten. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine wichtige Säule, Frauen bei dieser Entscheidung zu unterstützen. Mir persönlich hat die Unterstützung von meinen Vorgesetzten und auch das Talentaprogramm der Fraunhofer-Gesellschaft sehr geholfen.«