Umweltministerin Scharf besucht die Fraunhofer- Projektgruppe IWKS

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Bayerns Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf besuchte am 5. Juli die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS des Fraunhofer ISC an ihrem bayerischen Standort Alzenau. Thema des Besuchs war die ökologische und ökonomische Notwendigkeit einer strategischen, effizienten Nutzung kritischer Ressourcen.

© Fraunhofer-Projektgruppe IWKS
Erklärung der Elektrohydraulischen Zerkleinerung, V.l.n.r.: Jens Herdegen, Prof. Dr. Gerhard Sextl, Staatsministerin Ulrike Scharf, Peter Winter, MdL

Begrüßt wurde Staatsministerin Scharf in Alzenau von Prof. Dr. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer ISC, und Prof. Dr. Rudolf Stauber, Geschäftsführung der Projektgruppe IWKS. An dem Besuch der Staatsministerin nahmen Forscher und Berater der Projektgruppe sowie geladene Gäste aus Politik, Forschung und Wirtschaft teil.
Ein sparsamer Einsatz von Rohstoffen und kritischen Ressourcen schont wertvolle Ökosysteme und das Klima. Durch einen Fachvortrag zum Thema »Ressourceneffizienz am IWKS« und die anschließende Diskussion bekam die Ministerin einen umfassenden Einblick in die Brisanz der Themen Ressourcenmanagement – Ressourceneffizienz und konnte sich einen Eindruck verschaffen über die zukunftsweisende Arbeit der Projektgruppe IWKS. In ihrer Ansprache betonte die Ministerin, dass sich der Umgang mit natürlichen Ressourcen grundlegend ändern müsse. Deutschland sei ein rohstoffarmes Land, das sei hinlänglich bekannt, und doch müsse sich diese Gewissheit noch weiter im allgemeinen Verständnis verankern. Die Ministerin bekräftigte, dass das Umweltministerium die bayerische Ressourcenstrategie deshalb weiterentwickeln und wertvolle Ansätze für Lösungsstrategien unterstützen wolle. Unabdingbares Ziel müsse sein, die Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen bestmöglich zu erhalten.
Scharf: »Natürliche Ressourcen sind die Grundlage unseres Lebens. Wir müssen mit unseren endlichen Ressourcen sparsam und intelligent umgehen. Das ist für die Zukunft unseres Landes von enormer Bedeutung. Wir brauchen die Rohstoffwende – aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Dafür genügt es nicht, an einer Stellschraube zu drehen. Wir müssen viele Werkzeuge an vielen Stellen einsetzen und unser Wachstum vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Der Weg dahin muss ökonomisch tragbar und realistisch gestaltet sein. Die Fraunhofer-Projektgruppe fürWertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie leistet hier einen wichtigen Beitrag.« In seiner Begrüßung betonte Prof. Dr. Sextl, dass das Thema »Ressourceneffizienz« ein grundlegendes Thema und wichtig für die Zukunft Bayerns und Deutschlands als Industriestandort sei. Prof. Dr. Stauber stellte nach dem Grußwort der Umweltministerin die Arbeit und Entwicklung der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS vor, die als innovative anwendungsorientierte Forschungsinstitution auf den Gebieten Ressourcenstrategie, Recycling und Ersatz von kritischen Rohstoffen eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Projektgruppe arbeitet als Forschungs- und Entwicklungspartner intensiv mit Industrieunternehmen besonders auch aus dem Rhein-Main-Gebiet zusammen.
Dabei hob Stauber den umfassenden Forschungsansatz der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS hervor, die sich in ihrer Arbeit auf Untersuchungen zur Kritikalität von Rohstoffen, die Rückgewinnung von Sekundärwertstoffen und die Ressourcenschonung durch Substitution konzentriert. Neben Studien zur kritischen Verfügbarkeit von Ressourcen und der Entwicklung von Strategien für die nachhaltige Sicherung der Rohstoffversorgung setzt die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS auf effiziente Aufbereitungsverfahren beim Wertstoffrecycling, die Gestaltung ressourcenschonender Wertschöpfungsketten und ressourceneffizientes »Design for Recycling«. Auch die Entwicklung ressourceneffizienter Funktionswerkstoffe sowie die Substitution kritischer Rohstoffe von Industriegütern stehen im Fokus der Arbeit des IWKS. Auf diesem Weg wurde die Projektgruppe IWKS vom Freistaat Bayern und dem Land Hessen bisher finanziell großzügig gefördert.
Stauber betonte in seinem Vortrag, wie wichtig die wissenschaftlichen Netzwerke für die Arbeit der Projektgruppe IWKS sind. Neben dem Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz AWZ, das an die Projektgruppe angebunden ist, arbeitet das IWKS unter anderem eng zusammen mit der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V., GERRI – German Resource Research Institute und EIT RawMaterials. 2015 hat die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS den Ressourcen-Cluster Rhein-Main initiiert, dessen Auftaktveranstaltung am 7. Juli 2016 in Kooperation mit dem IHK-Forum Rhein-Main stattfinden wird.
Stauber skizzierte zum Abschluss die Zukunftsperspektiven der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS: Die Fertigstellung der neuen Forschungsgebäude in Alzenau und Hanau ist für Mitte 2019 und die Endevaluierung für das 1. Halbjahr 2017 geplant.
Bei der abschließenden Führung durch die Technikumshalle konnte sich Umweltministerin Scharf einen Eindruck verschaffen, an welchen konkreten Aufgaben die Projektgruppe arbeitet und über welch technologisch hochwertige Ausstattung sie hierfür verfügt. Die Elektrohydraulische Zerkleinerungsanlage beispielsweise bietet ein ressourceneffizientes Verfahren, das von der Fraunhofer-Projektgruppe zur selektiven Zerkleinerung für das effiziente Recycling von Verbundwerkstoffen, Elektroschrott, Festplatten oder Elektromotoren angewendet wird.

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