Bau Innovativ: Fraunhofer ISC stellt aus

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© K. Dobberke für Fraunhofer ISC
Poröse Glasflakes regulieren die Luftfeuchtigkeit in Räumen.

Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC präsentiert am 3. November auf dem Symposium »Bau Innovativ 2016« – veranstaltet durch die Bayern Innovativ GmbH – Materialentwicklungen, Oberflächenfunktionalisierungen und Analytikmethoden zur Optimierung von Baustoffen.

Seine langjährige Erfahrung in der Materialentwicklung und Analytik setzt das Fraunhofer ISC in aktuellen Projekten auch für den Einsatz in Baustoffen ein. Einige dieser Anwendungen zeigt das ISC auf dem diesjährigen Symposium in Fürstenfeldbruck.

Materialentwicklung
Mit hochporösen Glasflakes, eingebracht in Putze und Wandfarben, lässt sich das Klimamanagement in Gebäuden unterstützen: Sie nehmen kontrolliert Feuchtigkeit auf bzw. geben sie wieder ab und regulieren so die Luftfeuchtigkeit. Somit haben sie einen positiven Einfluss auf das Raumklima und beugen Schimmelbildung vor.
Ebenfalls im ISC werden neuartige kostengünstige Kernmantelglasfasern für die Verstärkung von Betonen entwickelt. Neuartige Flammschutzadditive verstärken ergänzend die Wirkung herkömmlicher Flammschutzmittel und sind universal einsetzbar. Für eine kontrollierte Freisetzung von Bauchemikalien hat das Institut Verkapselungsmaterialien und Verfahren entwickelt.
Spezielle Glasbruchsensoren hingegen können Glasfassaden kontinuierlich überwachen und bei der Entstehung von versteckten Rissen rechtzeitig warnen, bevor das Glas komplett bricht.

Funktionalisierte Oberflächen
Auch für Architekturverglasung bieten Entwicklungen des Fraunhofer ISC innovative Anwendungen: Funktionelle Beschichtungen für Architekturglas ermöglichen schmutzabweisende und reflexionsmindernde Oberflächenstrukturen.
Für mehr Licht in Innenräumen können spezielle Beschichtungen für Fenstergläser sorgen. Sie verbessern die Durchlässigkeit vor allem für den blauen Lichtanteil des Tageslichts. Dies wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Wohlbefinden des Menschen aus und ist daher besonders für Büroräume, Schulen oder Krankenhäuser geeignet.

Analytik zur Baustoffoptimierung
Das Zentrum für Angewandte Analytik ZAA, Teil des Fraunhofer ISC, bietet mit seiner langjährigen Erfahrung im Baustoffsektor umfassende Analyse- und Charakterisierungsmöglichkeiten für Baustoffe und ist insbesondere Experte für die Schadensanalytik. Darüber hinaus ist das nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditierte ZAA eingetragenes Analyselabor für die RAL- und EUCEB-Prüfung von Mineralfasern.
Mit thermooptischen Messanlagen lassen sich alle Arten von Werkstoffen prüfen. Beispielsweise können damit Prozesse wie Ziegelbrand oder Betonaushärtung überwacht und optimiert werden. Mit dem neu entwickelten KLIMATOM werden Materialien und Bauteile unter wechselnden Klimabedingungen wie Luftfeuchte oder Temperatur auf kleinste Veränderungen hin untersucht. Mit hochauflösender CMOS-Technologie werden dabei Dimensionsveränderungen bis zu einer Auflösung von 0,3 μm berührungs- und zerstörungsfrei nachgewiesen.
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IIS wird die Messung der Eigenspannungen in Flachglas weiterentwickelt, sodass Ausschuss in der Produktion bzw. durch Transportschäden verringert werden kann. Auf dem Symposium »Bau Innovativ 2016« wird das Verfahren live präsentiert.

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